Die Lebensräume in Europa, eigentlich weltweit, sehen sich aufgrund der Globalisierung immer ähnlicher. Tatsächlich unterscheidet sich etwa eine Einkaufsstraße in Japan von Innenstädten in den USA oder Deutschland fast nur noch durch die Reklame in der jeweiligen Landessprache. Von der Fast-Food-Systemgastronomie bis zur Modefiliale ist alles gleichgeschaltet.

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Sarkastisch betrachtet eine Art des Kommunismus. Echte, gewachsene Lebensräume, überwiegend frei von der gleichmachenden Globalisierung, werden immer seltener und deshalb auch begehrter. Einer dieser noch echten Lebensräume sind die Alpen. Mitten in Europa, doch dank ihrer Geografie für viele Menschen so weit weg wie der Mond. Die Produkte, die im Alpenraum entstehen, besitzen ihre eigene Charakteristik, was durchaus etwas mit den Menschen zu tun hat, die hier leben. Dank des Internets sind diese Produkte, die immer trendiger werden, auch im Rest Europas erhältlich, die erste Anlaufstelle dafür findet sich hier.
Warum sind alpine Feinkost- und Lifestyle-Produkte bei den Menschen so begehrt?
Im Grunde muss nur betrachtet werden, wie heute Alltagsgegenstände üblicherweise gefertigt werden. Vor allem die Gegenstände, mit denen die Personen, die sie erwerben, und deren Familien leben. Kleidung, Lebensmittel, Kosmetik, Badezimmerartikel und noch einiges mehr. Die Industrie kennt zur Fertigung dieser Produkte ungefähr 300 sogenannte Hilfsstoffe. Das sind Chemikalien, Fette, Mineralöle, Säuren, Laugen oder auch Bleichmittel. Alle diese Hilfsstoffe haben nur einen Zweck, die Herstellung des Produkts mittels Maschine in großer Stückzahl überhaupt möglich zu machen. Dabei müssen diese Hilfsstoffe nicht deklariert werden. Der/die Endkunde/in erfährt nichts darüber, was so alles mitgeholfen hat, etwa Margarine herzustellen.
Zwar sind die Hersteller verpflichtet, diese Hilfsstoffe, wenn sie mit dem Produkt in Berührung kommen, wieder restlos zu entfernen, doch wer prüft das nach? Die Überwachungsbehörden der Länder sind dazu nicht in der Lage angesichts Millionen einzelner Produkte. Es sind meist zufällige Entdeckungen oder es wird aufgrund von Hinweisen gründlicher nachgesehen, was denn drin ist, was nicht hineingehört. Dann gibt es noch die Zusatzstoffe, wiederum etwa 300 an der Zahl. Auch die müssen nur teilweise auf der Verpackung angegeben werden.
Naturprodukte aus dem Alpenraum: Wo Qualität und nicht die Quantität zählt
Die Menschen, die die Alpen bewohnen, sind es gewohnt, mit und von ihrer Umgebung zu leben. Die Natur hat ihnen über Jahrtausende alles geliefert, was sie benötigen. Sicher war es früher kein Leben im Überfluss. Die Bedingungen sind hart, auch heute noch. Aber genau diese genügsame Natur bringt Pflanzen und Tiere hervor, die kräftiger und stärker als ihre Artgenossen in der Ebene sind, einfach, weil sie kräftiger und stärker sein müssen, um in den Alpen zu überleben. So wie die nachfolgende kleine Liste alpiner Pflanzen:
- Gletscher-Hahnenfuß
- Zwergwacholder
- Knöllchen-Knöterich
- Schneerose
- Dunkler Mauerpfeffer
- Hauswurz
- Zwerg-Augentrost
- Rispengras
- Schnee-Enzian
- Frühlings-Krokus
Dieser Geist des Durchhaltens überträgt sich auf die hier gefertigten Produkte, im Besonderen durch den Gedanken, dass in den Alpen einfach alles besser sein muss, um den Widrigkeiten Stand zu halten. Die Alpen sind ohne Frage wunderschön, aber nicht umsonst leben hier sehr wenige und im Flachland sehr viele Menschen.
Produkte aus den Alpen, einziger Zusatzstoff: 100 % Natur
Sehr oft finden sich in Produkten aus den Alpen Jahrhunderte alte Rezepte und Verfahren, die darauf ausgelegt sind, den Dingen in Bezug zum Menschen die den Alpen angepassten Eigenschaften zu geben. So etwa das sogenannte „Rindergeselchte“. Dabei handelt es sich um sehr mageres Rindfleisch von Tieren aus der Alpenregion. Das Fleisch wird gepökelt und wochenlang über Buchenholzrauch getrocknet. Am Ende des Prozesses steht ein Nahrungsmittel, das sich sehr lange hält und gleichzeitig eine wichtige Proteinquelle ist. Es diente früher den Landwirten auf den hoch gelegenen Almen als Nahrung während der langen und schneereichen Winterzeit. Heute, hauchfein geschnitten, eine wunderbare Delikatesse, weit entfernt von der Massentierhaltung und riesigen Fleischzerlegebetrieben. Einfach Alpen pur.