Fairtrade Mode: Mehr Transparenz in der Modeindustrie

Das Kaufverhalten der Konsumenten hat sich in den letzten Jahren stark verändert. Design und Preis sind nicht mehr die einzigen Komponenten, die eine gewichtige Rolle spielen. Das Thema Nachhaltigkeit nimmt ebenfalls einen immer größer werdenden Stellenwert bei den Kunden ein.

© Brooke Becker/shutterstock

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Gleichzeitig nehmen diese die Abläufe hinter den Kulissen der Modeindustrie genauer unter die Lupe: die Menschen wollen Informationen zu den Arbeits- und Anbaubedingungen, zu gerechten Löhnen und besseren Standards. Sie plädieren für mehr Transparenz im Handel und somit für detailliertere Angaben über die einzelnen Herstellungsprozesse. Doch was bedeutet Fairtrade eigentlich und ist Fair Fashion wirklich besser als die bisherige Kleidung?

Die Bedeutung hinter der Bezeichnung Fairtrade

Die drei Säulen von Fairtrade sind Nachhaltigkeit, Umweltschutz und Sozialverträglichkeit. Kleidung, die mit dem Fairtrade-Siegel versehen sind, stehen für folgende Kriterien des fairen Handels:

  • Sichere Arbeitsbedingungen
  • Faire Löhne
  • Keine Zwangs- oder Kinderarbeit
  • Normale Arbeitszeiten
  • Soziale Absicherung
  • Gültige Arbeitsverträge
  • Keine Diskriminierung
  • Transparenz
  • Umweltschonende und nachhaltige Produktion

Für viele Konsumenten ist es wichtig, zu wissen, dass die Produktion nachhaltig erfolgt ebenso wie die Tatsache, dass die Mitarbeiter fair bezahlt werden und von ihrem Lohn leben können. In den letzten Jahren hörte man immer öfter von Textilwerkstätten in Bangladesch, wo Kinder für einen sehr geringen Lohn viele Stunden arbeiten müssen – Arbeitsschutz oder lebenswürdige Umstände waren meist Mangelware. Den Konsumenten wurde klar, wie die günstigen Preise zustande kommen.

Wobei gesagt werden muss, dass viele teure Markenprodukte ebenfalls unter solch widrigen Umständen billig hergestellt werden. Neben den Arbeitsbedingungen, den Herstellungsprozessen und den Löhnen ist Green Fashion ein ebenso großes Thema. Dabei handelt es sich um Kleidung aus gesundheitsfreundlichen Rohstoffen wie Alpaka-Wolle. Gerade weil Kleidung direkt auf der Haut getragen wird, sollte das Material nicht gesundheitsschädigend sein.

Welche Siegel zertifizieren Fairtrade?

Leider muss erwähnt werden, dass es kein gemeingültiges Siegel gibt, welches alle Produktionsprozesse einbezieht. Sie stehen entweder für soziale, ökologische oder für ökonomische Kriterien.

  • Das Fairtrade-Siegel wird von TransFair e.V. vergeben und steht für faire Arbeitsbedingungen (besonders bei der Baumwollernte), für einen direkten Handel mit den Bauern, für Mindestpreise und ökologische Standards.
  • Das Fair Wear Foundation-Siegel umfasst die höchsten Standards in der Konfektion sowie die Einhaltung sozialer Standards und besteht aus einem Zusammenschluss aus verschiedenen Gewerkschaften und Unternehmen. Mit diesem Siegel werden nicht die Produkte zertifiziert, sondern die Mode herstellenden Unternehmen.
  • Das Global Organic Textile Standard-Siegel ist ein Zeichen für sehr hohe ökologische sowie soziale Standards und umfasst jede Produktionsstufe.
  • Das OEKO-TEX Standard 100 plus-Siegel ist das Zeichen eines unabhängigen Zertifizierungssystems. Damit ausgezeichnete Produkte können als Fair Fashion bezeichnet werden, da die Textilien schadstoffgeprüft sind.