Hausbootcharter: Der perfekte Urlaub für Kapitäne ohne Führerschein

Urlaub auf dem Boot wird immer beliebter bei den Deutschen. Führerscheinfreie Binnengewässer in den Bundesländern Deutschlands und Europa stellen den idealen Einstieg in eine faszinierende Art des Reisens dar. Wo ist der Urlaub mit dem Hausboot besonders schön? Welche Kosten sind einzukalkulieren?

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Bootsurlaub ist ein Erlebnis für die ganze Familie

Ein Urlaub auf dem Hausboot entschleunigt. Es gibt kaum etwas, das mehr entspannt, als auf dem Wasser dahinzugleiten und schöne Landschaften passieren zu lassen. Vor Anker gegangen wird nach Lust und Laune. Sehenswürdigkeiten lassen sich auf eigene Faust erkunden und die besten Restaurants der Region können entdeckt werden. Wer nicht aussteigen mag, kocht selbst an Board, die Boote sind mit einer Küche ausgestattet. Den Kühlschrank müssen die Mieter allerdings selbst füllen.

Viele Bootsrouten führen durch Weingegenden. Genießer holen den edlen Rebensaft direkt vom Winzer und trinken ihn abends an Deck. Ein Bootsurlaub macht der ganzen Familie Spaß. Kinder können sowohl an Bord als auch an Land jede Menge entdecken. Fischen und Flaschenpost hinterlassen unvergessliche Urlaubserlebnisse. Der Urlaub auf dem Hausboot muss kein Traum bleiben.

Denn auf Flüssen, Kanälen und Seen gibt es so gut wie keinen Tidenhub. Die Boote sind leicht zu manövrieren und auf den für Bootsferien beliebtesten Binnenwasserstrassen herrscht kaum Berufsverkehr. Vor der Abfahrt gibt es eine ausführliche Einweisung durch die Mitarbeiter des Bootscharters.

Für die schönsten Reviere in Europa ist ein Bootsführerschein nicht notwendig

Für Neulinge eignen sich deutsche Binnengewässer mit Ausnahme des Bodensees. Denn hier ist kein spezieller Führerschein nötig, wenn das Hausboot kürzer als 15 Meter ist und der Motor nicht mehr als 15 PS leistet. Längere Boote benötigen hingegen den Binnensportbootführerschein. Die Mecklenburger Seenplatte wartet mit einem großen Netz an Seen und Flüssen auf und zählt zu den besten Revieren für Bootsferien ohne Führerschein.

Mit der Müritz befindet sich hier der größte Binnensee der Republik. Um Berlin herum ist die weit verzweigte Seen- und Flusslandschaft des Havellandes ein El Dorado für den Bootsurlaub ohne Lizenz. Kultur und Entspannung lassen sich hier kombinieren. Unkompliziert ist der Bootscharter bei den französischen Nachbarn.

Jeder über 18 Jahren kann ein Hausboot mieten, eine Lizenz ist nicht notwendig. Wen es in den Süden zieht, der kann auf dem Canal du Midi schippern oder Aquitanien mit dem Boot erkunden. Alternativ kann die Loire mit ihren Märchenschlössern per Boot entdeckt werden. Der Shannon in Irland ist ein weiteres klassisches Revier für den entspannten Hausbooturlaub ohne Führerschein. Schottland-Liebhaber können den Caledonian Channel erkunden.

Die Gegend um Amsterdam oder die friesische Seenplatte im Norden Hollands zählt ebenfalls zu den bevorzugten Zielen für Bootstouristen. In Osteuropa ist in Polen der Bootstourismus groß im Kommen. Die Masurische Seenplatte ist ein Paradies für Naturliebhaber, das kristallklare Wasser bietet Badevergnügen pur.

Bootsurlaub ist ein unvergessliches Erlebnis

Ein Bootsurlaub ist verlockend, allerdings kein billiges Vergnügen. Mit der größten Summe schlägt die Chartergebühr zu Buche. Abhängig von Reisezeit und Bootsgröße sind zwischen 400 und 3000 Euro pro Woche einzukalkulieren. Im Schnitt sind 75 Euro pro Person und Tag zu berechnen, wer einen Skipper mietet, kann bis zu 900 Euro am Tag kommen.

25 Prozent des Mietpreises sind beim Verleih vor Fahrtantritt als Kaution zu hinterlegen. Hinzu kommt der Treibstoff, gemessen wird der Verbrauch pro Stunde, wobei manche Boote wirklich zwischen 20 und 50 Liter pro Stunde „fressen“.

Die Liegeplatzgebühr im Hafen berechnet sich nach der Bootslänge, durchschnittlich werden zwischen 10 und 25 Euro pro Nacht fällig. An Bord funktioniert jedes elektronische Gerät mit 12-Volt Batterien. Das heißt, im Hafen wird nachgeladen. Preise um die einen Euro pro kWh sind keine Seltenheit, berechnet wird auch der Nachschub an Trinkwasser. Zudem werden Gebühren für die Nutzung der sanitären Anlagen fällig. Ein wesentlicher Posten macht die Verpflegung aus.

Natürlich kann man sich vorab im Discounter eindecken, doch wer möchte im Urlaub schon geizig sein? Mit den Nebenkosten Restaurantbesuchen und Eintrittsgeldern bei Ausflügen sind schnell pro Woche noch einmal 500 bis 800 Euro aus der Brieftasche geflossen.

Unter dem Strich bleibt ein Bootsurlaub jedoch ein unvergessliches Urlaubserlebnis, das man sich nicht entgehen lassen sollte. Getreu dem Motto „Besser jetzt als nie“ kann auch ein kleiner Kredit mit flexiblen Rückzahlungsmodalitäten helfen, den Traumurlaub auf dem Wasser zu finanzieren.