Mit der Entwicklung der Bridgekamera überbrücken die Markenhersteller buchstäblich den funktionalen und preislichen Unterschied zwischen Kompakt- und Profikamera. Viele Elemente einer digitalen Spiegelreflexkamera sind in dem kleinen Multitalent fest verbaut. Selbst wenig erfahrenen Hobbyfotografen gelingen damit erstaunlich brillante Fotos bei unterschiedlichen Umgebungsbedingungen.
Aufbau und Ausstattung einer Bridgekamera
Auch einfache Modelle einer Bridgekamera sind überwiegend mit mindestens diesen Komponenten und Funktionen ausgestattet:
- Griffiges Gehäuse (dicht verbaut für guten Nässe- und Staubschutz)
- fest integriertes Objektiv (nicht austauschbar, aber verstellbar)
- kleiner Senor
- Superzoom für maximal 60fache Vergrößerung
- automatische Programme (zum Beispiel für Panorama-Fotos, Anti-Wackel-Effekt und bessere Belichtung)
- Bearbeitungsfunktion direkt in der Bridgekamera
- modellabhängig Neigungs- und Schwenkfunktion für das LCD
Es gilt auch bei diesem Zwischenmodell: Für mehr Geld ist noch viel mehr Profiausstattung möglich. Dennoch ist die Bridgekamera nur annähernd so vielseitig wie eine digitale Spiegelreflexkamera. Sie kann für diese Profivariante aber vor allem auf Reisen und unter ungünstigen Wetterbedingungen eine kompakte Alternative sein. Durchaus führen Profifotografen eine Bridgekamera mindestens als Ersatztechnik mit sich.
Unterschiede zwischen Bridgekamera und digitaler Spiegelreflexkamera
Noch enthalten Bridgekameras gegenüber der digitalen Spiegelreflexkamera einige Nachteile. So kann es bei der Fotografie von weiter entfernten und stark vergrößerten Objekten zu Abbildungsfehlern und einer Verzeichnung kommen. Korrekturen sind nur bedingt möglich, auch bei solchen Modellen mit Bildbearbeitungsfunktion. Ein weiterer Unterschied besteht in der Sensorgröße. In der Bridgekamera können nur kleine Sensoren verbaut werden, um das Kompaktformat zu gewährleisten.
In der Fotopraxis führt das zu weniger detailreichen Bildaufnahmen. Wer etwas mehr investiert, bekommt aber dafür Möglichkeiten im Gerät, um diesen Nachteil professionell zu kompensieren. Der Bridgekamera Test zeigt, dass die meisten Modelle im Vergleich zur digitalen Spiegelreflexkamera eine längere Reaktionszeit haben. Dies kann trotz längerer Auslösezeit durch die Anti-Wackel-Funktion kompensiert werden.
Vorteile einer Bridgekamera
Der Wechsel der Objektive stellt Hobbyfotografen vor ein Problem. Diese müssen sich zunächst mit der Bedienung anfreunden, ohne ähnlich gute Fotos wie mit einer digitalen Spiegelreflexkamera zu erzielen. Die Bridgekamera macht einen Objektivwechsel überflüssig – perfekt für gute Fotoerfolge ab dem ersten Bild. Gleichzeitig stellt ein fest verbautes Objektiv einen besseren Schutz der verbauten Technologie im Gehäuse vor Nässe und Staub dar.
Automatische Programme gewährleisten zusätzlich akzeptable Fotoqualität auch bei Hobbyaufnahmen. Manuelle Einstellmöglichkeiten erfordern etwas Übung, helfen aber ambitionierten Hobbyfotografen bei der steten Verbesserung ihrer Aufnahmeergebnisse. Mit einem neigbarem und schwenkbarem LCD oder einem Fotoschuh für Zubehör ermöglichen die höherpreisigen Varianten Fotoarbeit wie beim Profi – allerdings bei weniger Gepäck und mit deutlich weniger nötiger Vorbereitungszeit.
Fazit
Bridgekameras sind preisgünstiger, aber beinahe so umfassend ausgestattet wie digitale Spiegelreflexkameras. Sie vereinen eine kompakte, wetterfeste Bauweise mit Programmiermöglichkeiten zur Bildbearbeitung und Aufnahmeeinstellung. Auch beim Gewicht und Preis sind sie eine gute Alternative zur Profitechnik, vor allem für ambitionierte Hobbyfotografen.