Wer viel und gern Klamotten shoppt, hat höchstwahrscheinlich schon einmal etwas von einem Outlet Store gehört. Eigentlich handelt es sich dabei nur um eine leicht abgewandelte Form des Fabrikverkaufs. Aber für ein Outlet Warenhaus muss man nicht ans andere Ende der Welt fahren, um tatsächlich die Markenkleidung direkt beim Erzeuger abholen. Dieser Text zeigt, wie Modebegeisterte maximal sparen können.
Outlet Warenhäuser: Online oder offline?
Bei einem klassischen Fabrikverkauf wird Mode direkt am Ursprungsort der Herstellung verkauft und ist deswegen – weil Transportwege, Marketing etc. entfallen – dort oft günstiger zu haben. Aber wer weiß schon, wo und wie aktuelle Markenmode produziert wird – und wer will dort hinfahren? Weil es eine anhaltende Nachfrage nach günstiger Markenmode gibt, haben sich sogenannte Outlets oder Outlet Warenhäuser herausgebildet. Diese Warenhäuser sammeln die Ware aus älteren Kollektionen oder Ware mit leichten Mängeln, sogenannte B-Ware, zu günstigen Preisen.
Outlet Warenhäuser gibt es mittlerweile sowohl online als auch offline. In einem online Outlet Warenhaus lässt sich dabei noch bequemer shoppen als in einem ‚analogen‘ Store. Die Kleidung im Outlet ist oft recht unsortiert. Findige Shoppingfreude machen es sich zur zeitintensiven Aufgabe, diverse Kleiderstangen und Wühltische nach einem Schnäppchen abzusuchen. Online kann man sich hingegen alle Angebote bequem am Bildschirm anzeigen lassen und nach Größe, Marke oder Farbe filtern. Das macht die Suche nach einem perfekten Angebot natürlich deutlich komfortabler.
Wie kommen Outlet Warenhäuser zustande?
Mode ist eine äußerst flüchtige Ware. Aktuelle Kollektionen kommen und gehen, meist parallel zu den Jahreszeiten. Was heute auf den Laufstegen gezeigt wird, findet sich in der kommenden Saison in den Schaufenstern. Kaum ist diese vorüber, ist diese Mode aber out. Textilienhändler müssen ständig ihre Regale aufstocken und am Ende einer jeden Saison nicht verkauftes möglichst schnell wieder loswerden. Das erreichen sie meist über Schlussverkäufe.
Bekannt sind diesbezüglich in Deutschland etwa der Sommerschlussverkauf und der Winterschlussverkauf. Hier geben die Händler auf ihre Mode entsprechend hohe Rabatte, um auch Stücke, die bald nicht mehr zur Saison passen, noch loszuwerden.
Outlets sind eine weitere Möglichkeit, unverkaufte Ware aus alten Saisonkollektionen noch günstig an den Mann zu bringen. Letztlich müssen die Kunden entscheiden, wie wichtig es ihnen ist, immer am Nabel der Zeit zu sein. Weil Mode sehr schnell wechselt, haben selbst modebewusste Konsumenten heute oftmals kaum einen Blick dafür, welches Teil aus einer alten und welches aus einer aktuellen Kollektion stammen könnte. Zudem sind sich viele Stile innerhalb weniger Jahre auch recht ähnlich und nur durch einige Details voneinander zu unterscheiden. Deswegen ziehen viele Konsumenten lieber den günstigen Preis vor und verzichten auf den maximal aktuellsten Stil.
Den günstigeren Outlet-Verkauf rechnen die Hersteller beim anpreisen ihrer Produkte mit ein. Mode, die der aktuellen Saison entspricht, kann unter Umständen fast doppelt so teuer sein wie Mode, die außerhalb der ihr entsprechenden Saison verkauft wird. Solche großen Preisnachlässe sind keine Seltenheit. Oftmals sind die Produktionskosten für Textilien deutlich niedriger, als man es sich vorstellt. Auch mit den niedrigen Preisen zum Schlussverkauf oder im Outlet-Warenhaus machen die Hersteller am Ende immer noch einen Gewinn, auch wenn die Gewinnspanne natürlich etwas kleiner ausfällt als geplant.
Wieso entsteht überhaupt ein Ausschuss?
Wie sich Mode verkaufen wird, lässt sich wahnsinnig schwer planen. Einerseits ist die Konkurrenz auf dem Modemarkt extrem hart. Die Designer sitzen Tag und Nacht an den neuen Kollektionen und hoffen, dass ein Konkurrent nicht dieselbe oder gar eine bessere Idee haben wird. Immer wieder bilden sich Trends heraus, die sich nur schwer vorhersagen lassen. Vielleicht wird ein bestimmter Schuh oder auch nur ein bestimmtes Muster im kommenden Sommer total angesagt? Dann kaufen die Kunden eben diesen Schuh und dieses Muster überall da, wo sie es kriegen können – und die Unternehmer, die auf das falsche Pferd gesetzt haben, haben das nachsehen.
Weil Trends nicht vorhersehbar sind, neigen Modehersteller zu einer leichten, aber konstanten Überproduktion. Was, wenn meine Kollektion doch besser ankommt als erwartet? Für den Unternehmer ist es weniger schlimm, einen Teil seiner Ware mit einer geringeren Gewinnspanne verkaufen zu müssen als bei plötzlich ansteigender Nachfrage nicht über genügend Ware auf Lager zu verfügen – in letzterem Fall gehen ihm massive Gewinne verloren.
Deswegen ist es für die Modehersteller ratsam, immer ein wenig mehr anzubieten, als sie tatsächliche Nachfrage erwarten. Restbestände geben sie dann weiter an Outlet Warenhäuser oder an Outlet-Zentren, wo sich die Sparfüchse schon auf das nächste Schnäppchen freuen. Wegen der wachsenden Beliebtheit werden bestimmte Stücke auch mittlerweile speziell für den Outlet-Verkauf hergestellt.Vom Outlet-Konzept profitieren am Ende also beide: Der Verbraucher und der Hersteller.