Kaninchenhaltung ist Herzenssache. Für ein glückliches Nagerleben müssen Standort, Material und Größe des Nagerkäfigs gut geplant werden. Vor allem fühlen sich Kaninchen nur in Paaren oder Gruppen wohl.
Der richtige Käfig – Standort, Größe, Materialien
Viele Kaninchenrassen leben glücklich mit gelegentlichem oder dauerhaftem Auslauf im Freien. Doch manche Zuchtrassen vertragen die Freilandhaltung überhaupt nicht. Dementsprechend muss der Standort artgerecht ausgewählt werden. Neben der Größe des Käfigs nach Grundfläche muss der Nagerkäfig im Innern Auslauf, Rückzugsmöglichkeiten und hygienische Einstreumöglichkeiten bieten. Optimal sind Käfige mit offenen und geschlossenen Bereichen auf mehreren Etagen.
Die Kaninchen können dann selbst auswählen, ob sie offen mit ihren Artgenossen kuscheln oder sich zur Ruhe sichtgeschützt zurückziehen. Bei den Materialien sind Holz oder Kunststoff am besten geeignet. Doch sollten diese Materialien keinesfalls giftige Stoffe enthalten. Vor allem durch Beknabbern von behandeltem Holz geraten Kaninchen sonst in Lebensgefahr. Gitter statt Scheiben bieten eine ausreichende Luftzirkulation.
Der Abstand der Gitterstäbe muss klein genug sein, damit die Tiere nicht weglaufen oder sich zwischen den Stäben verletzen. Trinkbehälter, Heuraufen und Futternäpfe sollten so verteilt sein, dass Kaninchenpaare oder -gruppen diese ohne Stress jederzeit gut erreichen.
Kaninchen nicht allein und abwechslungsreich halten
Am liebsten sind Kaninchen in Gruppen unterwegs. Allein gehaltene Nager dieser Spezies werden nachweislich nicht so alt wie ihre in Gruppen gehaltenen Artgenossen. Trotz dieser Eigenschaft lieben es die Tiere hin und wieder, allein zu sein. Bei der Auswahl des Kleintierkäfig Modells empfiehlt sich eines mit mindestens zwei solcher Rückzugsbereiche. Gibt es diese nicht, lassen sich nachträglich kleine, sichtgeschützte Ecken einrichten.
Beliebt ist auch der „Käfig im Käfig“, also eine kleine Nagerhütte, die in eine der Käfigetagen gestellt wird. Sofern die Kaninchen Freilauf vertragen (rasseabhängig), sollte der Käfig die Kombination mit einem Freilaufgehege erlauben. Türen und Klappen mit einer Verbindung zum Gehege sowie ein Gehege mit Abdeckung als Schutz gegen Fressfeinde sind dafür optimal.
Ernährung und Hygiene bei Kaninchen
Der Nagerkäfig wird mit natürlicher Einstreu aus Heu oder Stroh gepolstert. Üblicherweise schaffen sich Kaninchen in einer bestimmten Ecke dieser Einstreu ihre eigene Toilette. Durch regelmäßiges Wechseln der Streu und gelegentliches Desinfizieren wird die nötige Hygiene für Kaninchenpaare oder -gruppen gewahrt. Natürlich ernähren sich Kaninchen in der Natur nicht ausschließlich von Karotten. Aber frisches Gemüse gehört unbedingt auf den täglichen Speiseplan.
Vor allem hartes Gemüse ist gesund für Zähne und Verdauung. Besser als einmalige Gemüsefütterung sind mehrere Mahlzeiten in kleinen Portionen. Das erhält die Vitalität der Nager und versorgt sie über den Tag verteilt ausreichend mit Mineralien, Vitaminen und Fetten.
Schon gewusst? Wurzelgemüse sind für Kaninchen wie Torte für den Menschen. Übergewichtige Tiere sollten deshalb weniger von diesem Gemüse bekommen, magere Kaninchen ruhig kräftige Portionen.
Fazit
Artgerecht gehaltene Kaninchen können bis zu 12 Jahre alt werden. Im ausreichend großen Käfig und mit genügend Auslauf verbringen die Nager diese Lebenszeit glücklich. Auch die nötige Hygiene und richtige Ernährung spielen hierfür eine wichtige Rolle.