Mittlerweile dürfte es auch dem Letzten aufgefallen sein, dass zwei der Jahrzehnte, die bis vor kurzem noch als echte Stilkatastrophen galten, nun wieder zurück sind: die 80er und die 90er. Alle Styles und Ideen von damals sind wieder absolut tragfähig. Da darf vor allem eine Sache nicht fehlen: Patches!
Wo kommt der Trend rund um die Aufnäher her?
Aufnäher oder Patches sind ursprünglich, wie bei vielen Trends, funktionale Kleidungselemente gewesen und hatten kaum modischen Eigenwert. Historisch stammen sie vermutlich aus dem Polizei- und/oder Militärumfeld. Hier änderten sich oftmals die Uniformen nur wenig, die Ränge dafür aber häufiger. Um diesen Anpassungen gerecht zu werden, wurden alte Abzeichen durch neue ersetzt oder neue zu den bereits bestehenden hinzugefügt. Am schnellsten gelang das mit Ansteckern oder Aufnähern.
Später wurde die typische Ausstrahlung von Abzeichen zu einem Symbol, oftmals bewusst für antimilitaristische Zwecke. Einer der berühmtesten Aufnäher stammt aus der DDR-Friedensbewegung und trägt die Aufschrift „Schwerter zu Pflugscharen“. Heute kommen Aufnäher in so ziemlich allen Formen und Farben daher und gelten nicht mehr zwangsläufig als politisches Statement, wobei sie natürlich hierfür nach wie vor gern genutzt werden.
Weil sie aber nach wie vor für viele Branchen oder auch Vereine vor allem funktionale Zwecke erfüllen, kann man sie heute bequem selbst gestalten. Verschiedene Anbieter bieten hochwertige Aufnäher, die der Kunde je nach Wunsch in unterschiedlichen Motiven bestellen kann.
Patches als modisches Accessoire
Heute werden Aufnäher aber vielerorts nicht nur genutzt, um einem bereits bestehenden Kleidungsstück einen bestimmten Touch zu verleihen. Sie zählen zum Teil ganz bewusst zum Design dazu. Aufnäher zeichnen sich dadurch aus, dass ihre hervorgehobene Struktur eine ganz besondere Ausstrahlung erzeugt, die jedes Kleidungsstück auf unterschiedliche Art verziert.
So sind zum Beispiel Blumenmuster als gestickte Aufnäher auf Kleidern und Blusen keine Seltenheit mehr. Außerdem bieten Aufnäher die Möglichkeit, dem wachsenden Bedarf nach Individualisierung von Kleidungsstücken nachzukommen. Wer will schon ein Stück haben, dass vor einem bereits hunderte andere gekauft haben – wenngleich es einem irgendwie gefällt?
Diesen Konflikt lösen Händler, indem sie grundsätzlich gleiche Passformen mit verschiedenen Bestickungen anbieten, die sich die Kunden gegebenenfalls sogar selbst aussuchen dürfen. Somit hat jeder ein Unikat – ohne dass er dafür auf ein schönes Teil verzichten musste.
Wie kommt der Aufnäher auf die Kleidung?
Neben professionell gefertigten Kleidungsstücken lassen sich Aufnäher auch problemlos zu Hause anbringen. Für die meisten Motive ist nicht einmal eine Nähmaschine erforderlich, sie lassen sich gut per Hand aufnähen, ohne dass sie dabei zu locker sitzen oder die Gefahr droht, dass sie abfallen können.
Gute Aufnäher überleben mit dieser Methode auch Waschgänge bei höheren Temperaturen. Eins ist klar: Die Zeiten, in denen Kleidungsstücke erst ein Loch haben mussten, bevor sie mit einem Patch versehen wurden, sind definitiv vorbei.