Manchmal kommt es einem so vor, als seien Werbeartikel ein Relikt aus vergangenen Zeiten, wo Kundenakquise noch überwiegend offline betrieben wurde. De facto verhält es sich aber anders: Werbeartikel sind nicht trotz, sondern gerade wegen des Siegeszugs des Internets nach wie vor ein wirksames Werbeinstrument. Warum das so ist, erklärt dieser Artikel am Beispiel von Schlüsselbändern.
Wie Werbeartikel funktionieren
Fast alle Produkte, die wir heute beinahe ausschließlich als Werbeartikel kennen, waren einmal funktionale Gebrauchsgegenstände. So auch das Schlüsselband: Es wurde vor allem im Militär benutzt, um wichtige Gegenstände fest an den Körper zu ketten, ohne dass sie dadurch weniger griffbereit waren. So konnten etwa Waffen, Pfeifen oder andere Dinge an einem Band befestigt werden, welches man sich um den Hals hing oder an der Uniform festmachte. Später wurden Schlüsselbänder vor allem – wie der Name schon sagt – für wichtige Alltagsgegenstände verwendet, die auf keinen Fall verloren gehen durften.
Dazu zählte insbesondere der Schlüssel. Findige Marketer erkannten das Potential dieses scheinbar allgegenwärtigen Gegenstands und machten das Schlüsselband schließlich zu einem beliebten Werbeartikel. Der Trick: Ähnlich wie heute vielleicht ein Smartphone, ist das Schlüsselband ein Alltagsgegenstand, den man in der Regel täglich in der Hand hält, ohne dass man es allzu bewusst wahrnimmt. Das ist der fruchtbare Boden für jede Werbung: Über die Zeit wandert die Marke in all ihren Facetten in das Unterbewusstsein des Kunden.
Der Kunde sieht den Schriftzug oder das Logo jeden Tag – auch wenn er abstreitet, dass das Band irgendeinen Werbeeffekt auf ihn hätte. Instinktiv ist er allerdings schon nach kurzer Zeit in der Lage, den Schriftzug, das Logo, die Schriftart oder die Farbe der Marke überall wiederzuerkennen. Dann hat der Werbeartikel wirklich funktioniert.
Warum Werbeartikel auch im Online-Zeitalter noch ihre Wirkung entfalten
Manch einer behauptet, dass analoge Gegenstände im Zeitalter der Digitalisierung obsolet würden. Dem ist nicht ganz so. Tatsächlich sorgt die allseitige digitale Kommunikation eher dafür, dass viele Menschen ihre analoge Umwelt wieder bewusster wahrnehmen. Gegenstände, die sie real besitzen und anfassen können, erscheinen ihnen manchmal regelrecht merkwürdig plastisch. Außerdem achten Konsumenten heute viel bewusster darauf, was sie kaufen und benutzen. Und auch Unternehmen gehen sorgsamer mit ihren Ressourcen um.
Die Zeiten, in denen man kaum durch eine Fußgängerzone laufen konnte, ohne irgendeinen Werbeartikel geschenkt zu bekommen, sind definitiv vorbei. Das eröffnet Chancen: Gut gemachte Werbeartikel werden als Gebrauchsgegenstand wahrgenommen und auch so eingesetzt. Sie sind kein billiger Plastikmüll, den man unbenutzt wegschmeißt. Wenn Unternehmen diesen Bewusstseinswandel gezielt aufgreifen und gute Werbeartikel herstellen, die die Kunden wirklich gebrauchen können, lassen sich so auch wieder ungeahnte analoge Werbeeffekte entfalten.